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Re:Re:Re:28      R. Klimek  19.07.03   03:15:10
Ich glaube, es ist gut, die Betrachtungsweisen zu differenzieren:


Kopfsteinpflaster und Stabilität:

Fabrikneue Schrottfelgen nehmen bei Kopfsteinpflaster Schaden, egal ob 26" oder 28".

Qualitätsfelgen halten Kopsteinpflaster unbeschadet aus, egal ob 26" oder 28".


Kopfsteinpflaster und Komfort:

Hier haben eindeutig die 28" Räder die Nase vorn.


Wertungs-Scala:

Das Wertungsgewicht verschiedener Produkteigenschaften variiert mit dem Einsatzweck, wobei man nicht nur die Felgen, sondern die Gesamtkonstruktion miteinbeziehen sollte.


Mountain-Einsatz:

Gefälle/Steigungen von 50%, sehr enge Kurven, schnelle Spurts, driften, springen . . .

Aufgrund der Gesamtgeometrie, der großen Hebelverhältnisse, wird man bei einem 28" - Rad steil bergab das Fracksausen bekommen, steil hoch auf halber Strecke hängen bleiben und abrutschen, in sehr engen Kurven umkippen und beim Driften wird die Rad-Masse den Fahrer beherrschen und nicht umgekehrt. Hier sind 26" Reifen ein Muss für ein extrem agiles, spurtschnelles, massearmes Rahmen-Gesamtkonzept, mit optimalen Hebelverhältnissen für den Extremeinsatz.
Dies hat aber nichts mit dem Thema Kopfsteinpflaster zu tun. Wer mit dem MTB ins Gelände geht, sucht die "erschütternde" Herausforderung und nicht den Thema Komfort.


Reiserad für Einsatz in "zivilem" Gelände:

Auf Radwegen, Kopfsteinpflaster, Waldwegen sich mit ggf. viel Gepäck auch auf sehr langen Strecken komfortabel fortbewegen, dies ist z.B. das Ziel vom Utopia-Reiserad Silbermöve. Alle Vorteile des 26"-iger MTB, günstige Massenverteilung im Hardcore-Gelände, höchste Wendigkeit, Handlichkeit und Spurtstärke im sportlichen Wettbewerb sind bei diesem Konzept überhaupt nicht gefragt.
Die 28"-iger Konstruktion bringt Ruhe, Stabilität und einen deutlichen Komfort in die Fortbewegung und lässt einen auch nach mehreren Reisetagen (auch über Kopfsteinpflaster) deutlich entspannter vom Rad steigen, als bei einer MTB Konstruktion.


Letztendlich entscheidet der Einsatzzweck die Sinnhaftigkeit der Prioritätensetzung:

Wer sich international durch unwegsames Gelände kämpfen will, nimmt natürlich ein 26" Reiserad mit MTB-Orientierung und selbstverständlich verminderten Komfort in Kauf. Wer sich in "zivilerem" Gelände auch über lange Strecken von A nach B, wird mit einem 28" Reiserad mit "Rennrad-Orientierung" Komfortvorteile nutzen können.

Übrigens: Die Tour de France geht auch über Kopfsteinpflaster und selbst bei den superschmalen Reifen, kommt keiner auf die Idee, sich aus Stabilitätsgründen 26" Räder zu montieren.

Fazit:

Kopfsteinpflaster stellt weder für die eine oder andere Radgrösse einen Grenzbereich dar. Der Komfort ist unterschiedlich.

R,. Klimek



 

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  Re:Re:Re:28  Harald Raffalski  26.07.03  22:11:16 
  Re:Re:Re:28  R. Klimek  19.07.03  03:15:10 
  Re:Re:28  Holger  18.07.03  18:12:56 
  Re:Re:28  Klimek  28.04.03  01:38:43 
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  re:28" vs. 26"-Reifen  Ralf Klagges  26.04.03  19:45:50 
  28" vs. 26"-Reifen  Christian Bauernschmitt  22.04.03  22:06:55